CARROM Sport
Carrom is a very interesting indoor game, which requires intelligence, logic, strong nerves, patience, uncerstanding, fince fingers and sharp eyes. It requires a wooden Carrom board of fine quality 74x74 cm. sq. flat and smooth playing surface with borders on each side and pockets on each corner. Marked with doubles lines on each side and two circles in the centre. It is played by two persons (in singles) and four persons (in doubles). Carrom is played in many countries of Asia, Europe and America.
International Carrom Federation (I.C.F.) was formed 15th October 1988 in Madras (Chennai).
Present Office bearers of I.C.F. from 13th January 2015
President: Josef Meyer (Switzerland)
Secretary General: Mohd. Saeed (Maldives)
Treasurer: Ahmad Mubeen (Maldives)
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ICF Office bearers until December 2014
President: Arif Naqvi (Germany) 2005 - 2014. Did not contest for next term.
Vice Presidents: Elisa Martinelli (Italy), Langely Mathiasz (Sri Lanka), Nazrul Islam (UK), Murtaza K.Zulfee (PakistanZunaid Pallak M.P. (Bangladesh), Balbir Singh (Malaysia), Ratan Singh (India)
Secretary General:
S.K. Sharma (India) Assistant Secretary: Rohini Mathiasz (Sri Lanka)
Treasurer:
Zahir Naseer(Maldives)
4th World Cup in Sun Island Resort Maldives 13 - 17. 09.2014
Rechtsanwalt Dr. R. Gralla's Interview with Arif Naqvi
CARROM HÄLT JUNG!
Die einen versuchen, für die Republik den Eurovision Song Contest zu gewinnen und holen null Punkte, frag nach bei Deutschlands Ann Sophie. Ein anderer feiert sein Hobby in einer Hymne und wird bei allen Gleichgesinnten punkten, so lange sich noch zwei Menschen zu einem Match treffen. Siehe Arif Naqvi, der das Carrom besingt, schließlich ist er ein Mann vom Fach: Seit gut drei Jahrzehnten promotet Arif Naqvi hierzulande jenes Spiel, das vor allem in Indien und Sri Lanka ein Volkssport ist. Wie die kleine Billardvariante, bei der Kugeln durch runde Steine ersetzt werden und der Queue komplett wegfällt, zu literarischem Schaffen anregen kann und obendrein ungeahnte Fähigkeiten als Muntermacher entfaltet, erfährt der Hamburger Journalist René Gralla vom 81-jährigen Berliner, der aus Lucknow im nordindischen Uttar Pradesh stammt.
RENÉ GRALLA: Mögen Sie für unsere Leser ein paar Zeilen aus Ihrem Carrom-Lied vortragen?
ARIF NAQVI (beginnt zu summen): ""Wie schön, wie lieblich ist Carrom! Die Steine laufen wie die Rehe im Wald, hüpfen wie die Vögel auf den Zweigen der Bäume, sind wie die Tänzerinnen im Palast. Und die Königin sitzt stolz in ihrem roten Kostüm, und alle wollen die Königin haben."
R.GRALLA: Wunderbar! Aber halt, besagtes Spiel kennt auch eine "Queen"?!
A.NAQVI: Die ist der wertvollste Stein auf dem Brett, wird entsprechend rot markiert. Und für einen Treffer kriegen Sie Zusatzpunkte.
R.GRALLA: Verstanden. Außerdem haben Sie ein Theaterstück verfasst mit dem zentralen Motiv Carrom ...
A.NAQVI: ... das Stück begleitet und beobachtet Schiedsrichter während der Wechselfälle eines Turniers, wenn zum Beispiel über die Auslegung der Regeln gestritten wird.
R.GRALLA: Ende der 1960-er Jahre sind Sie nach Berlin gekommen und haben gelehrt an der Humboldt-Universität. Ist das nicht etwas seltsam für einen seriösen Literatur- und Sprachwissenschaftler, sich derart intensiv mit einem primär doch bloß unterhaltenden Spiel wie Carrom zu beschäftigen?
A.NAQVI: Nein! Carrom ist ganz wunderbar, formt den Charakter und erzieht zu sozialem Verhalten. Carrom ist ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur.
R.GRALLA: Steht dem aber nicht die Entstehungsgeschichte entgegen? Die britischen Kolonialherren in Indien vergnügten sich gerne beim Billard, eine Welt, die für die ausgebeutete einheimische Bevölkerung dort verschlossen blieb. Also suchten die Menschen nach einer erschwinglichen Alternative und entwickelten Carrom, als preiswertes Volksbillard ohne schwere Tische und Queues. Im Grunde ist Carrom damit doch eher ein Reflex auf Kolonialismus und Imperialismus und weniger ein originäres Element der indischen Kultur.
A.NAQVI: Sie verkennen, dass es auf dem Subkontinent eine sehr lange Tradition gibt, mit Steinen zu spielen; denken Sie an Pachisi, das zum Vorbild geworden ist für das bekannte "Mensch ärgere Dich nicht". Nun ist gerade die Bewegung der Steine das zentrale Motiv im Pachisi, und mit derartigen Bildern im Kopf haben sich die Menschen daran gemacht, aus dem Billard der Engländer etwas Eigenes zu formen - sprich: Carrom.
R.GRALLA: Folglich ist Carrom die spielerische Antwort des Volkes gewesen auf die Realität der Kolonialherrschaft?
A.NAQVI: So kann man das sagen. Und in der Konsequenz wurde Carrom zwar in der breiten Bevölkerung rasch populär, jedoch haben die einheimischen Eliten das Spiel zunächst ignoriert. Das hat sich allerdings nach der Unabhängigkeit 1947 geändert: Damals fing man an, Indiens Kulturerbe wiederzuentdecken, inklusive Carrom. Heute wird Carrom auch an Schulen gefördert. Und gute Spieler können vom Spiel mittlerweile leben, weil sie, um ihre sportlichen Erfolge zu honorieren, attraktive Arbeitsplätze angeboten kriegen, von Airlines, der Zollverwaltung oder Versicherungen.
R.GRALLA. Was macht den Profi aus?
A.NAQVI: Fingerfertigkeit, ganz klar, schließlich muss er die Steine gezielt schnippsen. Und strategischer Überblick.
R.GRALLA: Strategie im Carrom? Wie sollen wir uns das vorstellen? Eigentlich müssen die Steine doch bloß in die Ecklöcher des Tisches geschubst werden.
A.NAQVI: Experten nutzen jeden Zug dafür, nicht allein die eigenen Männer - offiziell heißen die Spielchips nämlich "Carrom Men" - voran zu bringen, sondern zugleich auch die Aufstellung des Kontrahenten zu stören. So dass sich die Formation der anderen Partei ineinander verkeilt und gegenseitig blockiert.
R.GRALLA: Ihre größten sportlichen Erfolge?
A.NAQVI: Dafür hätte ich intensiver trainieren müssen. Zumal mich meine Eltern gemahnt hatten, ich sollte - nachdem ich das Spiel in der Jugend gelernt hatte - mein Studium nicht vernachlässigen zu Gunsten von Carrom. Statt am Brett sehe ich meine Rolle in der Organisation, war langjähriger Präsident der International Carrom Federation und des deutschen Verbandes.
R.GRALLA: Ein Leben für Carrom. Und gleichzeitig schreiben Sie unermüdlich weiter, auch jenseits ihres Lieblingsthemas Carrom. Gerade haben Sie einen Gedichtband publiziert, Titel "Dornen und Rosen". Und ein anderes Theaterstück aus Ihrer Feder, die "Trommel aus der Ferne", reflektiert die Erfahrungen ausländischer Studenten in Deutschland. Eine beeindruckende Bilanz - nicht zuletzt angesichts der Tatsache, dass Sie vor gut zwei Monaten den 81. Geburtstag gefeiert haben. Wie schaffen Sie das alles?
A.NAQVI: Carrom bringt Ihnen bei, sich zu konzentrieren und den täglichen Stress für die Dauer einer Partie auszuschalten. Und habe ich bis ein Uhr morgens am Computer gesessen und werde etwas müde, bewege ich ein paar Steine über das Brett. Das ist wie eine Meditation und macht mich wieder munter. Carrom hält jung! (lacht)
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Deutscher Carrom Verband und Informationen über Spielorte und Turniere: https://www.carrom.de ;
Website von Arif Naqvi mit Publikation
Open German Carrom Championship Tournament in Berlin 2013